Kinder-Hörprüfungen


Schon in der 22. Schwangerschaftswoche ist das Innenohr voll ausgereift, das Hören beginnt also schon im Mutterleib.
Durch erbliche Faktoren, Mangeldurchblutung oder Infektionen während der Schwangerschaft kommen einige Kinder taub oder mit einer Hörstörung zur Welt, viel häufiger sind jedoch erworbene Hörstörungen im Alter zwischen dem 18. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr, die zumeist nach Infekten der oberen Luftwege auftreten.

Auffällig werden Kinder dadurch, dass die Sprachentwicklung leidet oder stehen bleibt, Kinder erst spät zu sprechen beginnen, ständig nachfragen oder sich kaum verständlich artikulieren.

 

Achten sollten Eltern auf:

  • Ausbleiben von Schreckreaktionen auf Lärm
  • Keine Reaktion auf Geräusche oder Sprache
  • Kein brabbeln, plappern oder imitieren

 

bei Neugeborenen und bei den 2-5-Jährigen auf:

  • Keine Kopfwendung auf Geräusche
  • Undeutliche, nuschelige Aussprache
  • Lautes Hören von Musik und Sprache von Tonträgern bzw. TV
  • Häufiges Nachfragen

 

Zur Untersuchung von Hörstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern wählen wir speziell auf das Lebensalter abgestimmte Testverfahren wie die Spielaudiometrie, Tonaudiometrie, Sprachaudiometrie, Tympanometrie, Stapediusfeflexmessung, Otoakustische Emissionen (OAE) und Hirnstammaudiometrie (BERA). 

 

Das rechtzeitige Erkennen einer Schwerhörigkeit bei Kindern ist besonders wichtig, weil sie häufig Ursache einer Sprachentwicklungsstörung ist.

 

 

Die Spiel- und Tonaudiometrie ermittelt auf unterschiedliche Weise die Hörschwelle, d.h. bei welcher Lautstärke Töne oder Geräusche von  Säuglingen und Kleinkindern wahrgenommen werden.

 

 

Die Sprachaudiometrie testet das Wortverständnis von Kindern mit, auf das jeweilige Lebensalter angepassten, Testbatterien,die von den Kinder nachgesprochen werden sollen.

 

 

Tympanometrie und Stapediusfeflexmessung

Die Tympanometrie überprüft hauptsächlich die mechanischen Leistungen des Mittelohres und der Gehörknöchelchenkette und weist Belüftungsstörungen der Paukenhöhle oder Mittelohrergüsse (Paukenergüsse) zuverlässig nach, wie sie vor und nach Mittelohrentzündungen oder bei vergrößerten Rachenmandeln vorkommen.

Die Stapediusrelflexmessung dient der Überprüfung eines Schutzreflexes des Ohrs gegenüber zu hohen Lautstärken.

 

Über eine Drucksonde im Gehörgang werden die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells und das Reflexverhalten des Mittelohres untersucht.

 

 

Otoakustische Emissionen (OAE)

Bei diesem Test misst man die Fähigkeit des Innenohres, auf akustische Reize „Echos" zu produzieren. Nur das gesunde Innenohr ist hierzu in der Lage. Positive Testergebnisse bedeuten in der Regel eine weitgehend normale Funktion des Innenohres. Bei negativem Befund muss untersucht werden, ob harmlose oder ernstere Ursachen zugrunde liegen.

 

Das Verfahren ist unkompliziert, objektiv und unabhängig von der Mitarbeit des Patienten. Es kann nicht nur bei Erwachsenen, sondern bereits bei Neugeborenen vom 1. Lebenstag an durchgeführt werden.

Die Messsonde wird im Neugeborenen-Hörscreenig in den Gehörgang eingesetzt und erfolgt bei Neugeborenen und Kleinkindern am besten während des Schlafs.

 

 

Hirnstammaudiometrie (BERA)

Diese Untersuchung ermöglicht eine Einschätzung der Funktion des Hörnervens und misst die Überleitung des elektrischen Signals vom Innenohr zum Gehirn. Ein negatives Testergebnis legt nahe, dass akustische Informationen nicht ausreichend in der Hörrinde wahrgenommen werden. Bei angeborenen Hörstörungen kann die frühzeitige Hörgeräteversorgung eingeleitet werden, mit dem Ziel, eine ausbleibende Sprachentwicklung zu verhindern.

 

Dieses Verfahren ist objektiv und unabhängig von der Mitarbeit des Patienten, deshalb kann es bereits bei Neugeborenen vom 1. Lebenstag an durchgeführt werden.
Auch diese Messmethode wird im Neugeborenen-Hörscreenig eingesetzt und erfolgt bei Neugeborenen und Kleinkindern am besten während des Schlafs.