Myringoplastik


(ambulant, Allgemeinanästhesie)

 

Nicht selten kommt es durch Gewalteinwirkung z.B. durch Wattestäbchen, einen Schlag aufs Ohr oder einen Kopfsprung ins Wasser zu einer Perforation des Trommelfells. Neben dem primären Schmerz und ggf. einer Blutung aus dem Gehörgang kommt es bei einer traumatischen Trommelfellruptur zu einer deutlichen Hörminderung.

 

Entsteht durch das Trauma nur ein Riss im Trommelfell genügt in der Regel zur Ausheilung die Schienung des Trommelfells. Werden aber durch die Druckwelle oder mechanisch die Perforationsränder in die Paukenhöhle geklappt, können die Ränder auf der Trommelfellinnenfläche verkleben und die Perforation kann sich nicht spontan verschließen.

 

In diesem Fall ist es wichtig sehr frühzeitig durch eine Operation (Myringoplastik) die Trommelfellränder auszukrempeln und zu adaptieren. Der Eingriff sollte möglichst binnen 24 Stunden nach dem Trauma erfolgen, da danach die Erfolgsaussichten auf einen Perforationsverschluss wegen Verklebungen und nicht mehr mobilisierbaren Perforationsrändern deutlich abnehmen.

 

Die mikroskopisch durchgeführte Operation erfolgt am liegenden Patienten in Allgemeinanästhesie.

 

Über den Gehörgang werden die Trommelfellränder mobilisiert, adaptiert und mit einer Silikonschiene fixiert. Eine Gehörgangstamponade sichert den Sitz der Schiene. Die Tamponade und die Schiene werden nach drei Wochen, im Rahmen der Nachsorge, in der Praxis entfernt.

 

Nach der Myringoplastik und Gehörgangstamponade darf kein Wasser in oder an den Gehörgang gelangen. Die Ohren müssen 3 Wochen beim Baden und Duschen geschützt werden. Erst bei der Nachuntersuchung kann festgestellt werden ob das Trommelfell wieder verschlossen ist.

 

Kommt es zu keiner Heilung, weil sich die Trommelfellränder nicht mehr ausreichend mobilisieren ließen oder der Heilungsprozess gestört wurde besteht die Möglichkeit nach frühestens 6 Monaten durch eine Tympanoplastik das Trommelfell operativ zu verschließen.