Tinnitus und Hörsturz


Akuter Tinnitus und Hörsturz teilen sich häufig die gleiche Ursache, können jeder für sich oder in Kombination auftreten.

 

Der Begriff Tinnitus aurium (lat. „das Klingeln der Ohren“) oder kurz Tinnitus bezeichnet ein Symptom, bei dem ein Geräusch nur vom Betroffenen selbst im Ohr oder Kopf wahrgenommen wird. Beim Hörsturz tritt, wie der Begriff zu beschreiben versucht, ein plötzlicher, meist einseitiger kompletter oder inkompletter Hörverlust auf. Je nach Ausprägung wird ein dumpfes Gehör empfunden, ein Ohrgräusch wahrgenommen, ggf. ein Druck im Ohr registriert und in manchen Fällen eine akute Schwindelsymptomatik ausgelöst.

 

Ohrgeräusche können vielfältig wahrgenommen werden z.B. als

 

  • Brumm- oder Pfeifton
  • Zischen
  • Rauschen
  • Summen, Sausen
  • Knacken, Klopfen, Pochen.

 

Ein Geräusch kann in seiner Intensität gleichbleibend oder stärker sein, aber auch einen rhythmisch-pulsierenden Charakter haben.

 

Tinnitusursachen und die Ursachen für einen Hörsturz können u.a. sein

 

  • Innenohrerkrankungen: Durchblutungsstörung, Lärm- und Knallschäden, Entzündungen, Schädelverletzungen mit Einbeziehung des Innenohres, Altersschwerhörigkeit, Erkrankungen des Hörnervens
  • Mittelohrentzündungen
  • Erkrankungen des Kiefergelenkes
  • Erkrankungen der Halswirbelsäule
  • Stoffwechselstörungen: Zuckerkrankheit, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktionen
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente: z. B. Aspirin®, bestimmte Antibiotika, Entwässerungsmittel (sog. Schleifendiuretika)
  • erhöhter oder niediger Blutdruck
  • (diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

 

Die Vielzahl der Tinnitus- und Hörsturzursachen erklärt die Notwendigkeit einer umfassenden, zielgerichteten Diagnostik, die in der Akutphase erfolgen sollte.

Spontane Remissionen treten abhängig vom Auslöser meist innerhalb der ersten 48 Stunden auf.

Ein frühzeitiger Therapiebeginn erhöht die Erfolgsaussichten einer Therapie, ebenso wie ein multimodales Therapieregime (Infusion, Cortisonstoßtherapie, Sauerstofftherapie).

 

Neben der seit Jahrzehnten erfolgreich durchgeführten Infusionstherapie (mit verschiedensten Medikamenten) etabliert sich im Moment die intratympanale Cortisontherapie als erfolgsversprechender Therapieansatz.

 

Neben der Behandlung des akuten Tinnitus stehen auch für die Behandlung des chronischen Tinnitus verschiedenste therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung. Auch chronischer Tinnitus sollte umfassend diagnostiziert sein um weitreichende, komplikationsbehaftete Auslöser auszuschließen.

Nach der Ursachenabklärung stehen sehr unterschiedliche Therapieansätze zur Verfügung, die in Abhängigkeit von der indviduellen Belastung des Betroffenen zur Anwendung kommen.

Neben der medikamentösen Therapie erstreckt sich das Spektrum auf apparative Versorgungsformen, psychotherapeutische Verfahren als auch die Tinnitus-Retraining-Therapie.

 

Die Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) nutzt die Fähigkeit des Gehirns wichtige, bisweilen lebensnotwendige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden. Ist ein ständiges Ohrgeräusch durch umfassende Untersuchungen, als an sich harmlose Fehlfunktion des Innenohrs oder anderer Bereiche der Hörbahn entlarvt, kann diese unwichtige Information durch ein spezielles Training unterdrückt werden.  Die Therapie wird in Zusammenarbeit mit dem Betroffenen individuell zusammengestellt und beinhaltet je nach Bedarf apparative und / oder psychotherapeutische Behandlungsansätze.

 

Alle o.g. Verfahren werden in unserer Praxis seit Jahren erfolgreich eingesetzt und ständig den neuesten Erkenntnissen angepasst.